Ein einfaches Verfahren zur Messung kleinster Jodkonzentrationen, Jod- und Natriumthiosulfatmengen in Lösungen

F die Messung des atmosphärischen Ozons wurde ein sehr empfindliches Jodmeter entwickelt, das auf der Reduktion von freiem Jod zu Jodionen beruht. Das kleine Gerät ist trotz seiner extremen Empfindlichkeit bequem zu handhaben und leicht auf verschiedene Meßbereiche umzuschalten. Seine Anwendung ist nicht allein auf das Jod beschränkt. Die Übertragung verspricht für mehrere Gebiete der anorganischen und der organischen Chemie Erleichterungen und Fortschritte. Dies rechtfertigt eine eingehende Beschreibung des Verfahrens, bei der wrir uns jedoch auf das Jodmeter beschränken wollen. Taucht man zwei Platinelektroden in eine wäßrige Jodkaliumlösung, so beladen sie sich mit Jod, bis die dabei entstehende Spannung zwischen den Elektroden und der Lösung diesem Vorgang ein Ende setzt. Legt man nun an diese P]lektroden eine kleine Spannung unterhalb der Abscheidungsspannung an, so wird an der Anode weiteres Jod unter Abgabe negativer Ladung abgeschieden. während an der Kathode dort angesammeltes freies Jod unter Aufnahme negativer Ladung als Jodionen in Lösung geht. Es fließt ein Strom durch die Zellen, bis die verschiedene Polarisation der Elektroden mit der angelegten Spannung im Gleichgewicht ist. Befindet sich in der Lösung außerdem noch freies Jod, so diffundiert laufend ein kleiner Teil desselben an die Kathode und verändert dort die Polarisation. Infolgedessen geht dieselbe Menge in Form von Jodionen in Lösung, während an der